RAUMZEICHEN

März – Juni 2021

RAUMZEICHEN
RUUZICA ZAJEC
BERND KOMMNICK
BRODER BUROW

Miro Zahra, Kuratorin, zur Ausstellung:

„Die Kunst als Mittel zur Befragung unserer Beziehung zur Natur und der Weltwirklichkeit hat nicht nur gestaltenden sondern auch forschenden Charakter. Künstlerinnen und Künstler erforschen, analog der Wissenschaft, mit Hilfe künstlerischer Strategien und Methoden u.a. die Möglichkeiten und Grenzen unserer Wahrnehmung. Spiritualität, Reduktion und Abstraktion sind die großen gemeinsamen Nenner der in Mecklenburg-Vorpommern lebenden Künstler*innen, die in der gemeinsamen Ausstellung „Raumzeichen“ raumbezogene Objekte und Skulpturen präsentieren.

Bernd Kommnick bezieht sich in seiner radikalen künstlerischen Haltung auf die Idee der absoluten Zurücknahme der Individualität bis zur fast vollständigen Auflösung und Verschmelzung des Objekts in und mit dem ihm umgebenden Raum. Gerade die Reduktion der individuellen künstlerischen Handschrift und die scheinbare emotionale Enthaltsamkeit bewirkt im Ergebnis der künstlerischen Auseinandersetzung, die sich in seinen schwarzen Objekten manifestiert eine Intensität der Betrachtung, der wir uns kaum entziehen können.

Ruzica Zajec und Broder Burow, die als Paar im Mecklenburgischen Kaarz leben und arbeiten, setzen sich mit den Fragen des Zeitlichen und der Flüchtigkeit des Augenblicks auf jeweils spezifische Weise auseinander. Die künstlerische Befragung des Zeitlichen verweist in ihren Objekten und Skulpturen direkt auf die Themen von Täuschung, Rätsel sowie Metaphysik, die dem Alltag inne wohnen.

Bei Broder Burow ist Holz ist das bevorzugte künstlerische Material. Die natürlichen organischen Formen, die an Zufluchtsorte oder tierische Behausungen erinnern und aus der direkten Beobachtung der Natur entstehen, sind charakteristisch für seine Skulpturen und Objekte, die in den letzten Jahren eine gewisse Monumentalität erlangt haben.

Dagegen wirken die spröden Reliefs, die verschachtelte Bildobjekte und die Raum-im-Raum Installationen von Ruzica Zajec, in denen das Industrieglas, in seinen unterschiedlichen Facetten, Formen und Oberflächen ins Spiel kommt, wie ein wagemutiger Versuch der Wirklichkeit zu entrinnen. Täuschung und Irritation sind kühn angelegte künstlerische Strategien der Künstlerin, der Welt zu begegnen. Sie beschwört die Immaterialität des Daseins und stellt die Existenz von Dingen und unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit in Frage.

Vielfach können wir in der Anschauung der ausgestellten Objekte eine faszinierende Metamorphose vom Profanen zum Kostbaren erfahren, die eine neue Dimension der Beseeltheit. Die Zugänge in die Zwischenräume des Daseins werden für uns durch die Kunst geöffnet.“

Quelle: Amt für Tourismus und Kultur
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DOKUMENTATION
KUNSTRAUM ST. GEORGEN

  • Raumzeichen-Kommnick
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Fotos © Nicole Hollatz

Ausstellung in Wismarer Georgenkirche zeigt drei Künstler

Ruzica Zajec, Broder Burow und Bernd Kommnick zeigen ihre Werke in der gemeinsamen Ausstellung „Raumzeichen“. Die seit April in der Wismarer Kirche St. Georgen aufgebaute Schau kann am 1. Juni endlich öffnen. Den virtuellen Rundgang gibt es trotzdem weiter.

OZ-Artikel von Nicole Hollatz

DIE KÜNSTLER:INNEN
RUZICA ZAJEC

 © Nicole Hollatz

1959

Geboren in Osijek, Kroatien

1983 bis 1988

Grafik-Design-Studium an der Akademie der Künste in Sarajevo, Bosnien und Herzegovina

1991 bis 1997

Studium an der Fachhochschule Hannover, Fachbereich Bildende Kunst, Meisterschülerin bei Prof. Peter Redeker

lebt und arbeitet in Kaarz, Mecklenburg Vorpommern

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BRODER BUROW

1949

in Lindholm geboren

1965-1968

Tischlerlehre

1972-1978

Ausbildung und Anstellung als Drechsler
seit dem selbständig mit eigenem Atelier und Werkstatt

lebt und arbeitet in Kaarz, Mecklenburg Vorpommern

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 © Nicole Hollatz

 © Hans Pölkow

BERND KOMMNICK

1960

Geboren in Bützow

1982 bis 1985

Ingenieurstudium, FH

1998 bis 1994

Studium der Malerei,  Kunsthochschule Berlin-Weissensee bei Prof. Dieter Goltzsche

1995

Diplom und Meisterschüler bei Prof. Dieter Goltzsche

lebt und arbeitet in Neubrandenburg

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