DANUTA KARSTEN

FRAGILE 28.09. – 10.11.2024

Führungen 4.10. + 10.11. um 15.00 Uhr

Sonderöffnung zu den Novemberlichtern:
am 8. + 9. November von 17.00 bis 23.00 Uhr

FRAGILE
DANUTA KARSTEN

Ein neuer und sphärischer Raumeindruck wird im Herbst in Wismar erlebbar. Der monumentale Innenraum der über 730 Jahre alten St.-Georgen-Kirche wird durch ein Kunstprojekt von Danuta Karsten in ein neues Licht getaucht. Recyclebare lange flache Plastikstreifen sind mit nachleuchtendem Granulat versehen, die durch das von außen einfallende Licht eine besondere Verbindung mit dem Sakralbau eingehen. Die traditionelle Verbindung von Kirche und Kunst wird temporär – ohne christliche Symbolik – einfühlsam in Szene gesetzt.

Bei freiem Eintritt können Kunstbegeisterte und interessierte Menschen vom 28. September bis zum 10. November 2024 das Raumerlebnis genießen. Eine Taschenlampe mit Schwarzlicht sollte im Gepäck sein, denn damit kann der Besuch individuell gestaltet werden.

Eröffnung der Ausstellung: 27. September 2024, 17.00 Uhr, Eintritt frei

Dauer der Ausstellung: 28. September bis 10. November 2024
Öffnungszeiten: April bis September: täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr, ab Oktober von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Führungen Fr 4.10. + So 10.11. um 15.00 Uhr mit Dr. Karen E. Hammer

Attraktion: Zu den Novemberlichtern der Stadtwerke Wismar wird es eine Führung mit 50 Taschenlampen zum Ausleihen geben.

  • Sonderöffnung am 8. + 9. November von 17.00 bis 23.00 Uhr, Eintritt frei
Die Ausstellung wird gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern, durch den Landkreis Nordwestmecklenburg durch die Hansestadt Wismar und die Stadtwerke Wismar.

Die 1963 in Mała Słońca bei Danzig in Polen geborene Künstlerin begann ihre Ausbildung 1983 an der Staatlichen Hochschule der Bildenden Künste in Danzig im Bereich Bildhauerei. 1986 erfolgte ein Wechsel an die Kunstakademie in Düsseldorf, wo sie u. a. bei den Professoren Günther Uecker und Klaus Rinke studierte. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin ist seit 1993 freischaffend tätig. Seitdem hat sie Rauminstallationen nicht nur in Kirchen sondern auch für Schlösser, Museen, Galerien und aufgelassenen Industriebauten entwickelt und realisiert. In langen Vorarbeiten entstehen immer ortsbezogene künstlerische Interventionen mit unterschiedlichen Materialien.

Quelle:  Amt für Tourismus und Kultur
Fotos: Materialproben in St. Georgen Wismar, Danuta Karsten

Presse:

DOKUMENTATION
KUNSTRAUM ST. GEORGEN

Fotos ©  Iris vom Stein

Danuta Karsten

Ein Kirchenraum enthält viel Leerraum. Es ist der Raum religiöser Transzendenz. Hier hat das Nicht-Sichtbare seinen Ort. Dieser in die Höhe sich erstreckende Leerraum ist zugleich ein Negativraum, der auch bildhauerisch eine Funktion bekommen kann. Die gesamte Geschichte der plastischen Kunst ist geprägt vom Umgang mit der Leere, die durch den plastischen Körper verdrängt wird, der in sie ein- und hinausgreift, sie schließlich in sich aufsaugt und sie umschließt. Selten aber wird dieser Raum in seiner Monumentalität zur sinnlichen Anschauung gebracht also wirklich materiell sichtbar gemacht, die unsichtbare Leer in die Sichtbarkeit gehoben.
Dies gelingt Danuta Karsten, ohne den Raum zugleich zu ersetzen oder zu verdrängen. Er bleibt als offener, transparenter Raum erhalten. Er ist groß aber nicht massiv, er ist spürbar aber nicht verdrängend, er ist vorhanden und zugleich im Verschwinden begriffen. Er mehr Erscheinung, als unverrückbares Raumbild. Er ist, im Gegensatz zum materiellen Bestand der Raumhülle, flüchtig und temporär. Aber dieser Kirchenraum ist ja nicht wirklich leer. Er ist von Licht erfüllt, die gleichsam haptisch spürbar wird. Diese Wirkung ist schon in der historischen Architektur angelegt. Diese Wirkung zu verstärken und zu akzentuieren, ist die Idee von Danuta Karsten.
Ein neuer und sphärischer Raumeindruck wird damit in Wismar erlebbar. Der monumentale Innenraum der über 730 Jahre alten St.-Georgen-Kirche wird durch ein Kunstprojekt von Danuta Karsten in ein neues Licht getaucht. Recyclte, lange flache Plastikstreifen sind mit phosphoreszierenden kleinen Elementen besetzt, die durch das von außen einfallende Licht eine besondere Verbindung mit dem Sakralbau eingehen. Die traditionelle Verbindung von Kirche und Kunst wird temporär – ohne christliche Symbolik – einfühlsam in Szene gesetzt. Vielmehr knüpft sie an das Vorkommen von Algen an, die Biolumineszenz besitzen. Aufgrund der Klimaveränderung gibt es das Phänomen des Leuchtens schon in der Lübecker Bucht.

DIE KÜNSTLERIN
DANUTA KARSTEN

© Rainer Schlautmann

1963

geboren in Mala Slonca, Danzig/Polen

1978–83

künstlerisches Lyzeum, Gdynia / Polen

1983–85

Studium der Bildhauerei an der Staatlichen Hochschule der Bildenden Künste Gdansk / Danzig / Polen

1986–93

Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei den Professoren Klaus Rinke (Meisterschülerin) und Günther Uecker, lebt und arbeitet in Recklinghausen

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