HERBERT MEHLER
Körper und Raum

HERBERT MEHLER stellt seine plastischen Werke im KUNSTRAUM St. Georgen aus.

Die Ausstellung wird am 29. September eröffnet und ist bis zum 25. Oktober 2023 täglich von 10.00 bis 16.00 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen.

Herbert Mehlers plastische Werke erscheinen künstlich und natürlich zugleich. Der technisch-industriell erzeugte Cortenstahl entwickelt eine besondere Rostpatina, die hier nicht Zeichen des Verfalls ist, sondern der Nähe und Wärme. Diese sinnlichen, an Kakteen, Samenkapseln und Stängeln erinnernden Formen halten den Spannungsbogen zwischen dem künstlerisch Gemachten und dem natürlich Gewordenen. Raum, Masse und Volumen interagieren mit dem umgebenden Raum der Backsteinbasilika.

Kurator Prof. Dr. Ferdinand Ullrich

www.herbert-mehler.com

Die Werke Herbert Mehlers ruhen wie selbstverständlich in sich, autonom und unabhängig von ihrem räumlichen Kontext. Der umgebende Raum ist deutlich das „Andere“ zum eigenen Sein. Der innere Raum ist klar vom äußeren getrennt. Die räumliche Verortung des Werks geschieht mit großer Souveränität. Es setzt ein klares Zeichen, vermittelt klare Eindeutigkeit und schafft doch spannungsvolle Mehrdeutigkeit.
Raum, Masse und Volumen interagieren mit dem umgebenden Raum und seinen materiell gegebenen Grenzen.

Die Oberflächenstruktur der Werke leistet hier Wesentliches. Die senkrecht verlaufenden Lamellen bilden eine starke plastische Struktur, die zugleich die visuelle Erscheinung durchgängig prägt und zu einem Markenzeichen des Künstlers geworden ist. Als konstruktives Moment dienen sie der Stabilisierung der Gesamtform. Sie haben aber eine ausgeprägt ästhetische Funktion. Zum einen betonen sie die vertikal-aufrechte Stellung und damit das Figurative. Vor allem aber öffnet sie die geschlossene Form, deren Strenge konterkariert wird. Zwischen den Rippen wird ein Leerraum gebildet, so dass der Umraum in die Plastik eindringt. Und umgekehrt
umschließen diese Rippen auch den Kernraum, der nun in den Umraum ausgreift. So entsteht an der Grenzfläche von Innen und Außen ein überraschender Positiv-Negativ-Effekt von Volumen und Leerraum.

Herbert Mehler wurde 1949 Steinau bei Fulda geboren. Zwischen 1964 und 1968 wurde er bei seinem Vater, dem Holzbildhauermeister Franz Mehler ausgebildet. Von 1972 bis 1976 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Im Jahre 2016 gründete er das „erbachshof-art-project“ (mit Sonja Edle von Hoeßle). Herbert Mehler lebt und arbeitet in Eisingen und in Kranidi/Griechenland.

Die Ausstellung wird am Freitag, dem 29.09.2023 um 17.00 Uhr im KUNSTRAUM St. Georgen, St.-Georgen-Kirche eröffnet.

Quelle: Künstler und Amt für Tourismus und Kultur