CRYO-TANK PHOENIX 3

10.11. – 05.12.2018

CRYO-TANK PHOENIX 3
GREGOR SCHNEIDER

Gregor Schneider wurde eingeladen, im KUNSTRAUM St. Georgen eine seiner aktuellen Installationen in Korrespondenz mit der Architektur der St.-Georgen-Kirche zu präsentieren. Themenschwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit ist die Auseinandersetzung mit dem Raum. Für die Präsentation im KUNSTRAUM St. Georgen in Wismar hat Gregor Schneider bewusst die Skulptur „CRYO-TANK PHOENIX 3“ gewählt und nimmt mit dieser Raum-im-Raum-Inszenierung Bezug auf das Thema des allgemein tabuisierten und schwierigen Umgangs mit dem Tod und dem toten Körper auf.

In seinen Arbeiten beschäftigt sich Gregor Schneider mit Utopien und Konstrukten der Ewigkeit in Abgrenzung zu traditionellen westlich geprägten Todesvorstellungen. In Auseinandersetzung mit der transhumanistischen Bewegung stellt er die Frage nach dem Sinn des menschlichen Wunsches nach Unsterblichkeit und greift damit eine Thematik auf, die die Evolutionsmasse „Mensch“ seit ihren Ursprüngen nicht zur Ruhe kommen lässt. Seine Skulpturen machen auf das Verschwinden des toten Körpers aus dem öffentlichen Raum aufmerksam, muss doch der professionalisierte und verberuflichte Umgang mit dem Tod als Produkt der Postmoderne gewertet werden – „der ‚dreckige‘, tote Körper und alles, was mit ihm zusammenhängt, wird verbannt, steht doch dieses Sinnbild des Verfalls und der Vergänglichkeit dem gesellschaftlichen Leitbild des ewig jugendlichen Körpers diametral entgegen“ (Gregor Schneider).

Die Skulptur ist ein über drei Meter hoher Stahl-Tank, der im Rahmen des Kryonik-Verfahrens (Konservierung durch Schockgefrieren) Anwendung findet. Dabei soll dem Menschen, angenommen dass in der Zukunft eine Wiederbelebung möglich sein sollte, das Leben verlängert wird. Diese Arbeit steht in direkter Beziehung zu weiteren Werken des Künstlers, die sich mit dem Tod und den Fragen der menschlichen Existenz auseinandersetzen.

 „Die Beschäftigung mit dem Sterben und dem Tod sind elementare existenzielle Erfahrungen, von denen wir viel lernen können. Offenheit und Wahrhaftigkeit beispielsweise. Die Kunst schafft einen Freiraum und ermöglicht einen anderen Blick darauf. Die Skulptur „CRYO-TANK PHOENIX 3“ gibt ihren Inhalt nicht frei. Der Tod bleibt auch hier ein verschlossenes unfassbares Mysterium. An der Grenze zu einer unaussprechlichen, aber existierenden anderen Welt.“ (Gregor Schneider, 2018)
Quelle: Amt für Tourismus und Kultur

DOKUMENTATION
KUNSTRAUM ST. GEORGEN

CRYO-TANK PHOENIX 3, Rheydt 2006, stainless tank, water (120 x 330cm (WxH)
Fotos © Nicole Hollatz

Cryo-Tank von Gregor Schneider

Der bekannte Installationskünstler Gregor Schneider zeigt derzeit ein Werk im Kunstraum St. Georgen und regt damit zur Auseinandersetzung mit dem Tod und der eigenen (Un-) Sterblichkeit an.

Wismar. „Ich bin schon auf die Eintragungen im Gästebuch gespannt“, bringt es Bürgermeister Thomas Beyer im Gespräch mit dem Installationskünstler Gregor Schneider und der Kuratorin Miro Zahra auf den Punkt.

OZ-Artikel von Nicole Hollatz

DER KÜNSTLER
GREGOR SCHNEIDER

 © Nicole Hollatz

1969 geboren in Rheydt, Mönchengladbach, lebt und arbeitet in Rheydt.
Gregor Schneider studierte von 1989 bis 1992 an der Kunstakademie Düsseldorf und an der Kunstakademie Münster sowie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.

Es folgten von 1999 bis 2003 verschiedene Gastprofessuren und Lehrtätigkeiten an De Ateliers in Amsterdam, an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und an der Königlich Dänischen Kunstakademie, Kopenhagen.

2009 wurde Gregor Schneider als Professor für Bildhauerei an die Universität der Künste Berlin, 2012 als Professor an die Akademie der Bildenden Künste München und 2016 an die Kunstakademie Düsseldorf berufen.

2001 erhielt Gregor Schneider für sein Werk „Totes Haus u r  2001“ den „Goldenen Löwen“ der 49. Biennale in Venedig.

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